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Intro

Herzlich willkommen zur Dokumentation der technischen Restaurierung des Magirus-Deutz aus den Beständen der Deutschen Bundesbahn, der Feuerwehr und dem Deutschen Roten Kreuz.

Lenkrad mit Magirus Enblem
Tacho des Magirus-Deutz Mercur A
Blick auf die Motorhaube durch die Windsschutzscheibe

Fahrzeug

  • Hersteller & TypKlöckner-Humboldt-Deutz / Mercur A
  • BaujahrErstzulassung am 01.10.1964
  • Motor 4-Zylinder Reihenmotor / luftgekühlt
  • Motorleistung 63 kW / 2300 min
  • Treibstoff Diesel
  • Hubraum 5322 cm³
  • GetriebeStraßen- oder Geländeuntersetzung
  • GangschaltungUnsynchronisiert
  • AntriebPermanenter Allradantrieb / Nebenantrieb
  • Geschwindigkeit75 km/h (auf 90 km/h umrüstbar)
  • Kilometerstand 124942 KM
  • Bereifung UNIROYAL 9R 8 22,5 MONOPLY T70
  • Leergewicht5165 kg
  • AchslastVorne 3250 kg / Hinten 4200 kg
  • Zulassung LKW Oldtimer / H-Kennzeichen
  • HU/AU TÜV in Bearbeitung / AU entfällt
  • KarosserieAluminium Aufbau
  • AUẞENMAẞE L 6900 mm / B 2340 mm / H 2880 mm
  • Innenraum (Rückseite Vorderbank bis Heck) L 3500 mm / B 2000 mm / H 1500 mm
  • Seilwinde Heros / Zugkraft 4500 kg
  • Anhängekupplung Rockinger 51 G 135 / Last 1500 kg
  • Türen 1x Fahrer / 3x Seite / Flügeltür Heck
  • Sonstiges Dachleiter / 7 Sitze / Standheizung
  • Führerschein C1, C1E, C, CE / Klasse 3 (Rosa Pappe)

Geschichte

Die Dienstjahre von 1964 bis 1998

Herkunft und ursprüngliche Verwendung des Magirus Mercur A erschließen sich aus der markanten Form der Karosserie, bei welcher Fahrerhaus, Mannschaftsabteil und Laderaum eine durchgehende Einheit bilden. Die vollintegrierte Bauform ist bezeichnend für die in den 60er Jahren im Auftrag der Deutschen Bundesbahn serienmäßig produzierten Nutzfahrzeuge der Fahrleitungskolonnen.

Auf dem Dach des Magirus-Deutz beförderten die Eisenbahner eine ausziehbare Holzleiter. An der Heckwand des LKW wurde ein Schienen-Dolly senkrecht aufgehängt. Am Einsatzort angelangt wurde zuerst der Dolly auf das Gleis gehoben und anschließend die Leiter auf dem Wagen befestigt. Mit Hilfe des mobilen Systems konnten die elektrischen Oberleitungen an der jeweils erforderlichen Stelle gewartet werden.

Angesichts der montierten Blaulichter, roter Lackreste sowie dem verbrieften Eintrag So-Kfz Zivilschutz ist eine spätere Nutzung des Magirus als Feuerwehrauto naheliegend. Leider blieb die Recherche nach den ehemaligen Dienststellen bei der Bahn und Feuerwehr ergebnislos. Dokumentiert ist jedoch, dass sich der LKW von 1992 bis 1998 im Besitz des Bayerischen Roten Kreuzes bei der Rettungswache Roth befunden hat.

Der lange Anlauf zum Expeditionsmobil

Nach der Ausmusterung beim Bayerischen Roten Kreuz gelangte das hochrobuste Allradfahrzeug in Hamburger Privatbesitz. Die Umgestaltung zum Expeditionsmobil wurde begonnen aber nicht abgeschlossen. Augenscheinlich blieb insbesondere die Neulackierung des gründlich abgeschliffenen Aluminium-Aufbaus unvollendet.

In Hamburg wechselte das Projekt Expeditionsmobil, im Tausch gegen einen Mercedes Ponton, den Besitzer. Letztendlich wurde das Vorhaben jedoch zugunsten anderer historischer Sammlerstücke aufgegeben und der 2007 abgemeldete LKW verkauft.

Im Juni 2021 wurde der "Scheunenfund" per Sattelschlepper in die Oldtimer Fachwerkstatt nach Rehfelde überführt. Aktuell ist die Werkstatt mit der Generalüberholung der Bremsanlage beauftragt.

Die Zukunft des Magirus Mercur A ist offen. Zwischen angestaubtem Museumsstück, neuer Funktionszuweisung oder Verkauf ist alles möglich. Wer die Geschichte des vermutlich längsten Ausbaus zum Expeditionsmobil aller Zeiten für sich zu einem glücklichen Ende führen kann und will, darf gerne Kontakt aufnehmen.